Der Kulturrat NRW zieht eine Halbzeitbilanz zur Kulturpolitik in Nordrhein-Westfalen: Was ist erreicht? Was steht noch aus? Wie geht es weiter?
Der Kulturrat NRW unterstützt die neue Phase der Kulturpolitik in Nordrhein-Westfalen, die in wichtigen Punkten mit seinen vor der Wahl erhobenen Vorschlägen und Forderungen übereinstimmt. Es kommt ihm jetzt darauf an, dass die kulturpolitische Aufbruchstimmung nicht an Dynamik verliert. Kultur hat in der Landespolitik wieder einen wichtigen Stellenwert bekommen. Sie ist nicht auf das zuständige Ministerium beschränkt, sondern beginnt, zu einer Querschnittsaufgabe der Landesregierung zu werden. Die Tatsache, dass jetzt an der Spitze des Ministeriums eine erfahrene Kulturpolitikerin steht, hat sich als sehr positiv erwiesen.
Absicht dieser Halbzeitbilanz ist, das Erreichte im Einzelnen darzustellen, die noch offenen Punkte der Koalitionsvereinbarung, aber auch neue Themen zu benennen sowie eine Perspektive über diese 17. Legislaturperiode hinaus aufzuzeigen. Der in Gang gekommene Prozess muss inhaltlich, strukturell und finanziell fortgesetzt werden. Dabei bezieht sich der Kulturrat auf die Aussage der Koalitionsvereinbarungen: In einer Gesellschaft, die von rasanten Veränderungen wie der Globalisierung, der Digitalisierung oder dem demographischen Wandel geprägt ist, kommt es auf den Zusammenhalt der Menschen an…. Die Medien, die Kulturschaffenden […] leisten dabei einen unverzichtbaren Beitrag zu gesellschaftlicher Integration und Inklusion. (S.89)
Der Kulturrat NRW erwartet von den politisch Verantwortlichen im Lande, dass sie über die Koalitionsvereinbarung hinaus neue aktuelle Themen aufgreifen. Er erwartet auch, dass vor der Landtagswahl im Jahre 2022 Perspektiven für eine Fortentwicklung der Landeskulturpolitik entwickelt und zur Diskussion gestellt werden.
Die Halbzeitbilanz soll Anstoss für einen Diskussionsprozess mit den für die Kulturpolitik Verantwortlichen sein, an dem auch die Öffentlichkeit beteiligt werden soll.