Köln, 21.04.2022
Es ist eine Allianz, die vom Proberaum bis zur Mainstage reicht: Das PopBoard NRW, Interessensvertretung der Popmusik im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands, hat auf der c/o pop Convention in Köln erste Ergebnisse und weitere Vorhaben präsentiert. Das PopBoard NRW ist eine Interessensvertretung des Pop, die von den Graswurzeln bis zu den Profis, vom urbanen Raum bis aufs Land reicht. Nach einer Gründungsphase, die 2020 begann und bereits im Folgejahr abgeschlossen wurde, werden jetzt erste Ergebnisse der aufgenommenen Arbeit auf der c/o pop Convention präsentiert.
Der erste Schritt des PopBoard NRW war eine Erhebung, die einer Inventur der populären Musik in NRW gleicht. Gesammelt wurden sämtliche Daten zu Spielstätten, Festivals, Label, Musikverlage, Musikvertriebe, Tonstudios, Proberaumzentren, Musikschulen, Hochschulen und Fördernetzwerke – also der gegenwärtigen Pop-Infrastruktur. Sie alle sind auf der ebenfalls vorgestellten neuen Website popboard.nrw in Form einer interaktiven Karte für alle Interessent*innen abrufbar.
„Pop ist ständig in Bewegung. Daher ist für uns als PopBoard NRW eine akkurate Momentaufnahme
Norbet Oberhaus, Geschäftsführer PopBoard NRW
des Ist-Zustandes von enormer Bedeutung, um von hier an dafür zu kämpfen, alle festgestellten
Lücken zu schließen, um den Pop im Land voranzubringen“.
Im laufenden Jahr werden nun verschiedene Projektteams des PopBoard NRW ihre Arbeit zu Themen wie Vernetzung, Digitalisierung, Diversität, Musikexport und den Ausbau der Förderstruktur aufnehmen. Hinzu kommen Aktivitäten, die die Szenen in den unterschiedlichen Regionen des Landes miteinander näherbringen sollen und die Ausrichtung von Pop-Konferenzen, um den Austausch der einzelnen Pop-Akteur*innen nachhaltig zu verstetigen. Im regelmäßigen Austausch mit dem Beirat des PopBoard NRW werden zeitgleich bereits die dringendsten Anliegen des Pop in NRW als Destillat aus der Szene hinein in die Projektarbeit des Folgejahres 2023 übertragen.
Das PopBoard NRW wurde von diesen neun Gesellschafter*innen gegründet: Landesmusikrat
Nordrhein-Westfalen e.V., cologne on pop GmbH, Förderverein Musikwirtschaft (i.Gr.) Verbands unabhängiger Musikunternehmen e.V. (Regional Gruppe West), KLUBKOMM – Verband Kölner Clubs und Veranstalter e.V., Soziokultur NRW, LAG Musik, musicNRWwomen* e.V., Verband freier Musikschaffender Pro Musik e.V. und LiveInitiative NRW e.V. (LINA) . Weitere Initiativen, Einzelpersonen, Vereine, Festivals und Institute werden über Einzelpersonen im Beirat hinzugezogen. Die Geschäftsführung des PopBoard NRW besteht aus der Bochumerin Dorette Gonschorek und dem Kölner Norbert Oberhaus.
Das PopBoard NRW wurzelt tief im Pop von NRW, ist bottom up gegründet und denkt bottom up. Es will Sprachrohr und Ansprechpartner für den Pop in NRW sein und das in beide Richtungen – hin zu Politik und Verwaltung und wieder hinein in die Szene. Es will vermitteln und erklären, um Verständnis werben und Lösungen finden. Es will Vorgänge beschleunigen, Hilfen auf den Weg bringen, Strukturen erhalten und ausbauen und NRW damit zu einem besseren Standort für den Pop machen. Pop muss im Bewusstsein von Politik und Behörden stärker verankert werden, um international wettbewerbsfähiger zu sein.
NRW ist die Heimat von Kraftwerk und Nena, von den Toten Hosen und AnnenMayKantereit. Rund 2.700 Musikunternehmen sind hier angesiedelt, das sind 17,9 Prozent aller Betriebe Deutschlands. Sie beschäftigten vor Corona (2018) mehr als 13.400 Erwerbstätige (19,3% der bundesweit Beschäftigten in der Musikbranche) und erwirtschafteten einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro im Jahr (14,1% des bundesweiten Umsatzes). Pop hat sowohl eine bedeutende kulturelle als auch wirtschaftliche Relevanz.
Das PopBoard NRW soll alle Dimensionen und sämtliche Perspektiven von Pop in sich sammeln, bündeln und dabei den Freiraum für alle erhalten. Es spricht mit EINER Stimme, um die VIELFALT der Stimmen zu bewahren – dafür braucht es Diplomatie und mit der Gründung des PopBoard NRW ist Pop in das Botschaftsgebäude eingezogen.